Adventskonzert 2004
Hosianna dem Sohne Davids
In ihrem traditionellen Adventskonzert boten die Kantorei, der Posaunenchor der Kirchengemeinde Lippoldsberg, das Ensemble Fiori Concertati und Solisten ein vielfältiges Programm mit adventlicher Musik.
Wie in jedem Jahr hielt sich das Programm an die ursprüngliche Stimmung des Advents, die Ernesto Cardenal einmal mit diesen Worten beschrieben hat:
Wir sind noch nicht im Festsaal angelangt,
aber wir sind eingeladen.
Wir sehen schon die Lichter, wir hören die Musik.
Pfarrer Christian Trappe ergänzte:
Wir sind in diesem alten Festsaal zusammen, in der alten Klosterkirche, die mit ihrer schlichten Schönheit bezaubert und doch nur ein Zeichen sein will - ein Verweis auf ein größere Schönheit. Es werden hier Töne und Gesänge erklingen und sich verbinden mit den hohen Bögen. Sie können vielleicht eine Ahnung vermitteln vom Leben in jener vollkommenen Harmonie, die wir heilig nennen.
Die Gesänge, die die Kantorei und Solisten dann anstimmten, nahmen die biblischen Texte der Ankunft des neuen Königs Israels in den Mittelpunkt. Neben der Motette "Tröstet mein Volk" von E.K. Nössler, erklang das "Hosianna dem Sohne Davids" in Kompositionen von W. C. Briegel und J. H. Schein. Die erst vor vier Jahren entdeckte Motette für zwei Chöre, "Tröstet mein Volk" von G.A Homilius, stellte hohe Anforderungen an die Sopran- und Bassstimmen des Chors, wurde aber mühelos bewältigt.
Der Posaunenchor bewies wieder einmal sein großes Können gerade im Bereich der klassischen Musik. Die Bläser begleiteten auch die Zuhörer beim gemeinsamen Singen. Das einfühlsame Spiel der ansonsten von der Akustik der Kirche laut verstärkten Blasinstrumente gab dem Konzert die festliche Note.
Kleinere Pannen beim solistischen Vortrag der Kantate "Veni, dilecte, veni" von A. Caldara, gesungen von Antje Herrmann, machten den Live-Charakter der Lippoldsberger Konzerte deutlich, denn gemeinsame Proben der verschiedenen z.T. weit entfernt lebenden Musiker können immer erst am Tag vor dem Konzert stattfinden.
Die von Gundula Bernhold innig interpretierte Arie "Jesu komm in meine Seele" aus Telemanns Kantate "Machet die Tore weit" berührte viele Zuhörer besonders.
Das Ensemble Fiori Concertati bereicherte das Programm durch die Begleitung der SängerInnen und mit Instrumentalmusik. Die eher ruhigen Werke von Komponisten aus dem 17. Jahrhundert unterstrichen die besinnliche Stimmung des Abends.
Pfarrer Christian Trappe beschloss den Abend mit Gedanken zum Strom des Lebens:
Das Leben haben wir nicht in der Vergangenheit,
dort sind nur die Schatten, Erinnerungen des gewesenen Lebens.
Der Strom des Lebens kommt uns immer
von der Zukunft her entgegen.
Und wir müssen in der Gegenwart wach werden und offen,
damit wir in jedem Augenblick dem Leben wirklich begegnen.
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