Herzen schwangen mit
Abwechslungsreiches Programm beim Adventskonzert der Klosterkirche
(Bericht der HNA vom 19.Dezember 07 - Nicola Uphoff-Watschong)
LIPPOLDSBERG. "Gnade sei mit euch von dem, der da war und der da ist und der da kommt." So beginnt traditionell das Adventskonzert der Chöre an der Klosterkirche Lippoldsberg. "Im Advent können wir still, leer und empfänglich werden für das Leben, das da kommen will in Gestalt eines Kindes", erinnerte Pfarrer Christian Trappe an die gute Hoffnung in dunkler Zeit.
Ganz viele Kinder waren unter den 110 Mitwirkenden, denn der Kinder- und Jugendchor an der Oberweser ist zum festen Bestandteil des alljährlich gut besuchten Konzerts am 3. Advent geworden.
Als ausgesprochen gelungen erwies sich schon im ersten Chorstück "Übers Gebirg Maria ging" von J. Eccard die Synthese aus Kantorei und Singkreis, die erstmalig als großer Chor zusammen auftraten. Mit der wohlüberlegten Aufstellung der vielen Stimmen erreichte Kantorin Elisabeth Artelt eine überzeugende und gut tragende Klangstruktur.
Der Kantorin gebührt großes Lob nicht nur für die erfolgreiche Probenarbeit, auch die Zusammenstellung des abwechslungsreichen Programms und die souveräne Arbeit an vier verschiedenen Schauplätzen im Kirchenraum hatte wesentlichen Anteil an der konzentrierten und feierlichen Atmosphäre.
Beginnend mit einem Orgelpräludium wechselten nachfolgend Chorsätze mit Bläserstücken und vom Posaunenchor begleiteter Gemeindegesang. Ruhevoll und doch strahlend ertönten die adventlichen Sätze für Bläser, ausgewogen vorgetragen und mit Trompetensoli versehen wurde wieder einmal das Können des Posaunenchors deutlich.
Besonders hübsch anzuhören war der Quempas von Michael Praetorius, der die Geschichte der Menschen an der Krippe musikalisch nacherzählte. Aus vier Himmelsrichtungen sangen die Kinder acappella, hielten trotz dem ein oder anderen "Brummler" wundersamerweise die Intonation, die dann von der Kantorei und den Instrumentalisten mit einem vierstimmigen Satz übernommen und vom Publikum mit einem strahlenden Gesang "Gottes Sohn ist Mensch geborn" beantwortet wurde.
Anrührend erzählten die Kinder anschließend die Weihnachtsgeschichte in einer Kantate mit bekannten Liedern und vierstimmigen Kanons, die vom Ensemble der Kasseler Instrumentalisten einfühlsam begleitet wurde. Hervorzuheben ist Isabell Großmann, die ihre Viola so zart zum Singen brachte, dass man meinte, die zweite Stimme käme ebenfalls von den Kindern.
Ein Novum hatte die Kantorei zu bieten, die in der Bach-Kantate "Uns ist ein Kind geboren", gekonnt auch die Solopartien in kleiner Besetzung sang. Gestützt vom Ensemble und Kirchenmusikdirektor Klaus Dieter Kern an der Orgel konnten nicht einmal die Koloraturen der Bass-Arie oder das Alt-Recitativo die Sänger schrecken.
Die festliche Stimmung des großartigen Schlusschors übertrug sich auf das gemeinsam gesungene "Tochter Zion", das das hohe Gewölbe der Klosterkirche und manches Herz zum Schwingen brachte.
[ Aktuell | Kulturtermine Jahresprogramm ]
[ Archiv 2023/2022 | Archiv 2021/2020 | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | 2014 | 2013 | 2012 | 2011 | 2010 | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 ]