Karl Valentin - Auslese
Valentinade vom Feinsten mit dem Theater - Rollwagen
(Bericht der HNA vom 28.02.05 - Wolfgang Herbold)
Mit einem "Best of" aus seinem Karl Valentin-Programm begeisterte das Theater Rollwagen am Samstagabend in der Lippoldsberger Winterkirche. Brunhild und Jörg Falkenstein spielten 18 Szenen aus der erfolgreichen Zusammenarbeit von Valentin mit seiner Bühnen- und Lebenspartnerin Liesl Karlstadt, die in den Jahren 1911 bis 1935 entstanden sind.
Nach der Konzeptumstellung mit neuen festen Spielorten (Bad Karlshafen, Grebenstein, Hofgeismar und Lippoldsberg) war es der erste von drei Auftritten in der Winterkirche im Jahr 2005. Unbekannt ist das Theater Rollwagen an der neuen Spielstätte jedoch nicht.
Schon im Vorjahr wusste das Duo bei einer Open-Air Veranstaltung vor der Klosterkirche zu überzeugen. So auch diesmal. Ob Monologe und Couplets wie etwa "Hasenbraten", "Liebesbrief" oder den berühmten "Semmelnknödeln", bei den gut 40 Besuchern blieb oft kein Auge trocken. Die Szenen wurden, um Verständigungsschwierigkeiten zu vermeiden, nicht auf bayrisch, sondern in hochdeutscher Sprache gespielt.
Karl Valentin-Ausese - Theater Rollwagen in Lippoldsberg
© Wolfgang Herbold
Mit nur wenigen Requisiten, aber mit viel mimischer und gestischer Ausdruckskraft, wurden die Spielszenen dargestellt. Besonders die vom Publikum geforderte Zugabe ließ kein Auge trocken. Beide Schauspieler ließen die Zuschauer an einer Fahrt mit dem Riesenrad teilnehmen. Es ging immer wieder hinauf und wieder hinab und Brunhild Falkenstein litt zusehends unter Übelkeit.
Alle Durchhalteparolen halfen nichts. Am Ende der Fahrt waren ihre Handtasche und der Hut ihres Mannes mit der zuvor eingenommen Mahlzeit voll, und die Besucher ob der gelungen echt dargeboten Darstellung restlos begeistert.
Viele der Szenen sind in ihrem Inhalt sicherlich auch heute noch aktuell. So suchte er seine Brille. Seine Frau sagte: "Die muss doch irgendwo sein." Daraufhin entspann sich unter den beiden ein Wortspiel, wo denn nun irgendwo ist. Eine erbitterte Diskussion unter Eheleuten über die richtige Temperatur der servierten Suppe vor dem Hauptgericht (Hasenbraten) führte dazu, dass der Braten im Ofen zu einem ungenießbaren brikettähnlichen Etwas verbrannte.
Die nächste Veranstaltung des Rollwagen Theaters in der Winterkirche Lippoldsberg findet am Samstag, 16. April statt. Zur Aufführung kommt "Der Wunschring". Es handelt sich um Kunstmärchen, die der Sammlung "Träumereien an französischen Kaminen" von Richard von Volkmann-Leander entnommen sind.
Weitere Information über das Theater Rollwagen im Internet »»
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