Gemeinde - Chronik 2005
Lebenszeichen - Kraniche gegen den Untergang
Der Papierkranich - ein asiatisches Symbol des Friedens
Die nachfolgende Idee entstand am 5. Januar 2005 um 12 Uhr während der Schweigeminuten beim Aufhängen von Papierkranichen in der Lippoldsberger Gebetskapelle.
In unserem westlichen Kulturkreis gilt die weiße Taube als Symbol des Friedens. Sie erinnert daran, dass am Ende der großen Flut, von der die Bibel berichtet, die Taube mit einem grünen Zweig im Schnabel von der Rückkehr des Lebens kündet. In Japan hat der weiße Kranich eine ähnliche Bedeutung wie die Friedenstaube
Sadako und die Kraniche
Als nach der Zerstörung von Hiroshima viele Menschen aufgrund der freigesetzten Radioaktivität krank wurden, war darunter auch ein Mädchen namens Sadako. Um nicht ängstlich und traurig zu werden, begann Sadako aus Origami-Papier Kraniche zu falten. Denn in Japan sagt man: Wer 1000 Kraniche gefaltet hat, hat einen Wunsch frei. Und Sadako wollte so gerne wieder gesund werden. Aber sie starb, bevor sie die 1000 erreichte. Damit sie ihren Wunsch doch noch irgendwie erfüllt bekommt, haben dann überall auf der Welt Menschen Kraniche gefaltet und sie nach Hiroshima geschickt. Auch an anderen Orten (in Tempeln oder Schreinen) kann man sie heute finden - als Zeichen der Hoffnung. |
Stille Zeichen nach dem Sturm
klosterkirche.de lädt alle Menschen ein, die erschütternden Bilder und Berichte von der Flutkatastrophe zu verarbeiten, indem Sie - wie Sadako - ein Hoffnungszeichen setzen. Sie können einen kleinen Papier-Kranich falten und ihn uns per Post zuschicken, wir werden ihn dann bis zum 2. Februar in der Klosterkirche aufhängen.
Interaktive Anleitung zum Falten des Origami-Kranichs »»
Anleitung zum Ausdrucken »»
Wenn Sie uns eine Spende bekannt geben, wird jemand hier für Sie einen Kranich falten und in die Kirche hängen.
(Spenden bitte online an die Diakonie-Katastrophenhilfe oder an:
Diakonie Katastrophenhilfe, Postbank Stuttgart, Konto 502 707, BLZ 600 100 70 und eine einfache Ankündigung per Mail an uns.)
Licht gegen den Untergang
Am 2. Februar 2005 - bis dahin wird wahrscheinlich das ganze Ausmaß der Katastrophe bekannt sein - findet um 20.00 Uhr eine Lichtmess-Feier in der Lippoldsberger Klosterkirche statt. Mit diesem Ritual soll der Flutopfer gedacht werden, aber auch der vielen Hilfskräfte, die dieses Unglück freigesetzt hat und die in den Kranichen ihren Ausdruck finden.
Der Lichtmesstag beendet die Weihnachtszeit. Er erinnert damit noch einmal an den Anfangs-Zeitpunkt der Katastrophe am 26. Dezember - weist aber auch darüber hinaus. Während Weihnachtstage die dunkelsten des Jahres sind, hat bis zu Lichtmess die Sonne spürbar an Kraft gewonnen. Mit einem Kerzen-Ritus wird seit alters her an diesem Abend der Sieg des Lichtes über die Finsternis gefeiert.
Wenn unsere Tage verdunkelt sind
und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte,
so wollen wir stets daran denken,
dass es in der Welt eine große,
segnende Kraft gibt, die Gott heißt.
Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen.
Er will das dunkle Gestern
in ein helles Morgen verwandeln -
zuletzt in den leuchtenden Morgen
der Ewigkeit (Martin Luther King)
Textvorschläge für einen Lichtmess-Gottesdienst zum Gedenken an die Flutkatastrophe »»
Kindergebete zum Gedenken an die Flutkatastrophe »»