Strahlende Klänge zum Ende des Kirchenjahres
Das Auswahlensemble "Blechchaos Nordhessen" war zu Gast in der Klosterkirche Lippoldsberg
(Bericht der HNA vom 25.November 09 - Nicola Uphoff-Watschong)
Lippoldsberg. "Wachet auf!" Mit diesem Ruf stimmten 20 Jugendliche Blechbläser auf den Grundtenor des letzten Konzerts im Kirchenjahr an der Klosterkirche ein.
Der kirchliche Jahreskreis endet vielerorts mit den Mollklängen des Totensonntags. Dieser wird in Lippoldsberg am Samstag mit einem Requiem für trauernde Familien, sonntäglichem Gottesdienst und Gang zum Friedhof gewürdigt.
Am Abend des Ewigkeitssonntags setzte dann aber das Bläserensemble "Blechchaos Nordhessen" der dunklen, melancholischen Stimmung strahlende, geradezu fröhliche Musik entgegen. Hoffnungsbilder von Licht, Auferstehung und Ewigkeit wurden im Klang der Choräle, Sonaten und Tanzsätzen lebendig.
Ein Jahr lang haben sich die jungen Musiker unter Leitung von Landesposaunenwart Andreas Jahn auf dieses Programm vorbereitet. Die Stücke wählt Jahn aus und berücksichtigt dabei die verschiedenen Anlässe, zu denen das "Blechchaos" spielen wird. Einmal im Monat kommen sie zu einem intensiven Probenwochenende zusammen.
Kantorin Elisabeth Artelt, die das Programm mit einigen strahlend hellen Orgelstücken von Cesar Franck und J.S. Bach bereicherte, bescheinigte dem jungen Posaunenchor einen wunderbar kultivierten Klang. Die musikalische Qualität des Ensembles kommt nicht von ungefähr. Jahn besucht regelmäßig Posaunenchöre in Nordhessen und wählt gezielt Talente aus.
Dabei kommt es nicht nur auf das Können am Instrument an, auch eine hohe Sozialkompetenz sollten die neuen Mitglieder für "Blechchaos" mitbringen. "Das Gemeinschaftserlebnis ist den Jugendlichen sehr wichtig", erzählte Jahn mit Hinweis auf die jährliche Sommerfreizeit, bei der die älteren Teilnehmer auch schon als Betreuer tätig sind. Mit den Spenden aus ca. acht Konzerten im Jahr wird diese Fahrt wesentlich mitfinanziert.
Jahn zeigte sich stolz auf seine engagierten und im Konzert ganz und gar nicht chaotischen Nachwuchsbläser, die hochkonzentriert unter anderem eine zweichörige Sontate von M. Vulpius in Bearbeitung von Reinhard Gramm aus beiden Seitenschiffen der Basilika erklingen ließen. Dabei und auch bei Chorälen von F. Mendelssohn Bartholdy für tiefen Bläserchor bewiesen sie, dass sie auch mit den schwierigen Klangverhältnissen der hallenden Kirche souverän umgehen konnten.
Die etwa hundert Besucher waren begeistert vom Elan und der Ausdruckskraft der Jugendlichen und entließen sie nicht ohne Zugabe.
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