Halloween im Kirchturm
Schauriges im Turmzimmer
"Allerheiligen-Abend" oder auch "All Hallow's Even" oder auch "Halloween" - das ursprünglich keltische und später christliche Fest wurde nun schon zum dritten Mal in der Klosterkirche Lippoldsberg gefeiert.
Stimmungsvolles Ambiente im Kirchturm
Mit den 16 Personen war die kleine Turmstube der Klosterkirche gestern prall gefüllt. Der urtümliche Raum im Turm der Kirche ist sonst nur dem Küster und dem Organisten zugänglich. Um ein stilisiertes Lagerfeuer herum hörten und erzählten sie Geschichten, die nicht mit der Halloween-Welle aus Amerika herüberkommen, sondern bei uns selbst zu Hause sind. Solche Spukgeschichten sind Ausdruck für das Unheimliche und Abgründige in uns selbst.
Christian Trappe: "Volkstümliches Denken sagt: Man soll den Teufel nicht an die Wand malen. In der Bibel lese ich genau das Gegenteil. Jesus hat die Menschen immer wieder aufgefordert, sich mit dem, was Angst macht, zu befassen. Vor dem Unheilen, Krankheit, Tod oder Schuld nicht davon zu laufen, nichts zu verdrängen. Wo könnte man sich besser - und sogar mit befreiendem Humor - mit den Schattenseiten auseinandersetzen als im Schutz uralter Kirchenmauern.
Christian Trappe las alte Lippoldsberger Sagen wie die von Landgraf Philipp, der für seine geisterhafte Befreiung aus dem kaiserlichen Gefängnis versprechen muss, in Hessen keine Hexen mehr zu verbrennen. Christina Bolte rezitierte Gedichte z.B. Theodor Fontanes "Herr von Ribbeck" und Goethes "Erlkönig". Nicola Watschong und Akampita Steiner sangen Balladen vom "Glöckner von Notre Dame" oder der "Lady of Shalott".
Den Abschluss bildete wie immer Martin Luthers "Ein feste Burg":
Und wenn die Welt voll Teufel wär, so fürchten wir uns nicht so sehr.
Lady of Shalott, deren trauriges Leben im Turm besungen wurde
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