Lippoldsberger Kreuzweg - Sieben Stationen des Leidensweges
Konzert zur Todesstunde Jesu
(Bericht der HNA am 28.März 05)
Aufführung des Lippoldsberger Kreuzwegs von Dankmar Venus
Zur Todesstunde Jesu am Karfreitag, 25. März, um 15 Uhr war in der Klosterkirche in Lipoldsberg wieder ein Werk zu hören, das eigens für Lippoldsberg komponiert worden ist. Dankmar Venus war es, der den Lippoldsberger Kreuzweg komponierte und der 1999 in der Kirche an der hessisch-niedersächsischen Landesgrenze uraufgeführt wurde.
Dankmar Venus wurde 1929 in Sachsen geboren. Nach dem Krieg war er als Lehrer und Kirchenmusiker in Friedland tätig. Während seines Zweitstudiums (Musikwissenschaft, Pädagogik, Philosophie und Musik) wurde er Assistent an der Pädagogischen Hochschule in Göttingen und nach seiner Promotion Dozent in Siegen-Weidenau. 1969 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Musik und Didaktik am Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Universiät Göttingen.
Der Aufführungsort ist eine dreischiffige romanische Basilika aus der Mitte des 12. Jahrhundert, in deren Architektur sich eine besondere Akustik erhalten hat. Mit seinem kreuzförmigen Grundriss stellt das Gebäude selbst einen Kreuzweg dar, ein begehbares Kreuz.
Die Meditationsform des Kreuzwegs stammt aus Jerusalem. Sie ist keine Erfindung von Theologen, sondern im besten Sinne ein religiöser Volksbrauch, der sich aus der Liturgie des Karfreitags entwickelt hat. Der Weg bietet Möglichkeiten, die Kreuzesbetrachtung zu entfalten. So wird das menschliche Leiden, das sonst im Kreuz verdichtet ist, in seinen verschiedenen Aspekten dargestellt.
Für den musikalischen Kreuzweg wurden aus den Evangelien sieben Stationen des Leidensweges zur Vertonung ausgewählt. Die achte Station weist mit den Worten: "Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen" über das Passionsgeschehen hinaus auf Ostern hin.
Die Ausführenden waren Gundula Bernhold (Sopran), Gerd Neumann (Bariton), Manfred Lemper und Christian Trappe (Sprecher), die Kantorei St. Georg und das Wilhelmshavener Streicherensemble. Die Gesamtleitung hat Kantor Waldemar Rumpf.
Triptychon der Malerin Ute Jungclas
© Wolfgang Herbold
Die Malerin Ute Jungclas hat, angeregt durch den Kompositionsprozess, ein großformatiges Triptychon geschaffen, das im Chorraum der Basilika installiert wurd. Das Triptychon setzt sich auf eine überwiegend abstrakte Weise mit den Kreuzwegthemen Leid, Schuld und Befreiung auseinander.
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