Bella Italia an der Klosterkirche
Fast 500 Gäste bei der Sommernacht in Lippoldsberg
(Bericht der HNA vom 14. August 2018 - Tanja Temme)
Vucciria Musica Siciliana bei der 9. Sommernacht in Lippoldsberg
© Nicola Uphoff-Watschong
Lippoldsberg. Bella Italia hielt am Samstagabend im Garten der Lippoldsberger Klosterkirche Einzug: Mit Volksmusik aus Sizilien, Pasta un Bruschetta sowie Chianti zauberte die örtliche Kirchengemeinde mediterranes Flair in den idyllischen Kirchgarten. Fast 500 Gäste waren zur inzwischen neunten Sommernacht gekommen.
Wer meinte, mit Ohrwürmern von Eros Ramazotti oder Mandolinenklängen verwöhnt zu werden, hatte weit gefehlt: Volskmusik aus Sizilien von der Band "Vucciria Musica Siciliana" mit reichlich Percussion, Feurigen Tarantellas und leidenschaftlichem Gesang stand auf dem Programm.
"Uns ist die Musik zu speziell, wir hatten uns etwas anderes vorgestellt", sagte ein Ehepaar aus Reinhardshagen, das schon nach zwei Stunden die Heimreise antrat.
Ganz bewusst hatte sich Nicola Uphoff-Watschong, die das Ensemble für die Veranstaltung gebucht hatte, für diese Musik entschieden: "Nein, Mainstream wollten wir nicht präsentieren - ausgesuchte Weltmusik sollte es sein", sagte die Vertreterin des Fördervereins der Klosterkirche, der den Abend mitveranstaltete.
Vucciria Musica Siciliana - Guiseppe Perna
© Nicola Uphoff-Watschong
Vucciria Musica Siciliana - Manu Mazé
© Nicola Uphoff-Watschong
Vucciria Musica Siciliana - Nicoló Loro Ravenni
© Nicola Uphoff-Watschong
Vucciria Musica Siciliana - Toti Denaro
© Nicola Uphoff-Watschong
Traditionelle Musik
Durch die Internetrecherche hatte sie die vier Musiker entdeckt, die aus Italien und Frankreich stammen. "Wir machen traditionelle Musik vom gesamten Mittelmeerraum", sagte Musiker Guiseppe Perna, und es gebe auch einige Eigenkompositionen.
Da wurde mal lustig wie ein Schaf ins Mikrofon geblökt, temperamentvoll mit der Rahmentrommel der Rhythmus geschlagen oder auch eine zarte Melodie mit der Flöte integriert.
Wem das nicht gefiel, der bekam nach Einbruch der Dunkelheit andere Musik: Dann ertönten Gianna Nannini, Adriano Celentano und all die anderen Ohrwürmer aus dem Land von Pizza und Pasta aus den Boxen.
Zu nächtlicher Stunde: Dj Ringo (Ralf Fricke) in Action
© Nicola Uphoff-Watschong
Neben der Musik kritisierten Besucher auch das schnell ausgegangene Essen: "Schon vor 20 Uhr gab es weder Lasagne, noch Bruschetta mehr", sagte Anne Schröder aus Hofgeismar. Nur Würstchen und Steaks seien noch im Angebot gewesen.
Dazu sagte Uphoff-Watschong, dass es den Veranstaltern schlichtweg an Helfern mangele. "Unsere Gruppe hat gestern den gesamten Tag vorbereitet, mehr konnten wir nicht schaffen."
Genau deshalb überlegt das Team nun auch, den Rhythmus der Sommernächte von einjährig auf zweijährig zu verschieben. "Noch ist nichts spruchreif, wenn wir noch einige Unterstützer finden, wird es kommendes Jahr weitergehen", erklärte die Wahlsburgerin (Anm. der Klosterkirche-Redaktion: N. Uphoff-Watschong lebt in Oberweser).
Neben den kleinen Kritteleien verlebten die Gäste dennoch eine herrliche Sommernacht im einzigartigen Kirchgarten: "Schöner kann es in Italien auch nicht sein", kommentierte eine Lippoldsbergerin. Sie sei schon gespannt, welches Land beim nächsten Mal im Mittelpunkt stehe.
Kommentar der Klosterkirche-Redaktion in "eigener Sache"
Die Kritikpunkte der Gäste nehmen wir ernst, aber wir möchten noch mal unterstreichen, dass es sich musikalisch um eine bewusste Entscheidungen unseres Teams handelt.
Vereinzelte Kritik zur Musik haben wir jedes Jahr. Die große Masse aber kommt, weil es eben kein Mainstreamfest ist, das man an jeder Straßenecke findet. Die Gäste wissen inzwischen, dass die Sommernacht keines der in immer gleicher Art wiederkehrenden Dorffeste ist, sondern dass man jedesmal in eine vollkommen andere Welt eintauchen kann. Viele kommen auch speziell wegen der weltmusikalischen Ausrichtung.
Über das Verpflegungsangebot werden wir sicher noch diskutieren, ob wir nächstes Mal noch zusätzlich einen externen Caterer engagieren. Hungrig sollen die Gäste natürlich nicht nach Hause gehen und wir entschuldigen uns dafür, dass manche bezüglich des kompletten Menüs leer ausgingen.
Außenstehende nehmen die Anstrengungen, die hinter der Organisation der Sommernacht stehen, oft für ganz selbstverständlich und erwarten, dass alles einfach reibungslos funktioniert.
Darum sei noch einmal daran erinnert, dass wir keine Profis sind, sondern alles ehrenamtlich leisten. Wir sind Wochen und mit viel Liebe zum Detail mit den Vorbereitungen beschäftigt.
Von der Teamgröße hängt es ab, was zu schaffen ist. Darum sind wir dringend auf weitere Mitstreiter angewiesen. Sprecht uns gerne an! Mit deiner/Ihrer Hilfe wird die Sommernacht bestehen bleiben und noch schöner!!!
Kontakt: info@klosterkirche.de oder 05574/1345
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