"Wildes Holz" rockte in zauberhafter Atmosphäre
Musikalisches Highlight bei 1. Kooperation von Literatur- und Kunstkreis Uslar und Klosterkirche Lippoldsberg
(Bericht der HNA vom 9. Juni 15 - Nicola Uphoff-Watschong)
Lippoldsberg. Die Konkurrenz war stark. Hessentag, Sportfeste und Dorffest in den Nachbarorten, Kirchentag - und doch lockte das Trio "Wildes Holz" über 100 musikhungrige Gäste nach Lippoldsberg. Als "Kleinod" bezeichnete eine Besucherin den stimmungsvollen Platz zwischen Klosterkirche, Klosterpforte und Klosterherberge. Als "das beste Konzert des Jahres" lobte eine andere die Musik.
Und die hatte es in sich. Tobias Reisige (Blockflöten), Markus Conrads (Kontrabass, Mandoline) und Anto Karaula (Gitarre) heizten ihren Zuhörern tüchtig ein mit verro(ü)ckten Titeln, die selbst in Wacken Furore machen würden.
Egal ob Mozart, AC/DC oder Eigenkomposition - jedes Arrangement zeichnete sich durch überraschende Klangeffekte aus, immer mit einem Augenzwinkern und mitreißender Leichtigkeit selbst bei heftigen Rockbeats.
Dabei war die Band ständig in Bewegung, ging auch mal spielend mitten ins Publikum und hatte selbst sichtbar großen Spaß, der ihnen trotz über 100 Konzerten im Jahr nicht abhanden kommt.
Nicht genug, dass der Flötist 10 verschiedene Flöten bereit hielt, mittels eines Loopgeräts spielte er auch mit sich selbst mindestens sechsstimmig. Zweistimmig ging selbst ohne diese technischen Effekte mit 2 Flöten im Mund, von denen eine auch mal zum Trommelstock wurde. Überhaupt - der rhythmische Puls des Trios war umwerfend. Jedes ihrer Instrumente konnte beides: zarte Melodien und kraftstrotzende Beats.
Wildes Holz war in jedem Genre zuhause, was ihnen größtmögliche Freiheit bei der Gestaltung ließ. Fließend schwangen sie zwischen klassischer Musik und Rock-Klassikern hin und her, schlugen ganz leise Töne an und brachen im nächsten Moment in wilde Raserei aus.
Und dann wurde es auch noch richtig romantisch, für ein Liebeslied aus eigener Feder wurden alle Stromkabel entfernt, die Besucher schmolzen dahin, ein milder Wind bewegte hunderte von Rosenblüten, die von der Abendsonne angestrahlt die Kirchenwand schmückten - einfach zauberhaft.
Sehr zufrieden zeigten sich die Mitglieder des Fördervereins Lippoldsberg und des Literatur- und Kunstkreises Uslar, die für ihre erste Kooperation bei der musikalischen Besetzung dieses exklusiven Open-Air-Konzerts ins Schwarze getroffen hatten. Die Zusammenarbeit wird im nächsten Jahr fortgesetzt.
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