Lippoldsberger Evangeliar
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Dedikationsbild St. Georg: Das Dedikationsbild ist das einzige, das als früher Farbdruck des Originals erhalten ist. Kobaltblaue, erdgrüne Rahmenstreifen fassen einen purpurnen, goldgemusterten Grund. Dort thront repräsentativ St. Georg in der Haltung dem Weltenrichter angenähert; zart nuancierte Gewänder (Weißlichgrün, Hellblau, Schwefelgelb, Lachsrosa, Rostrot), warmes, gelbliches Inkarnat, weiß gehöht, setzen ihn kontraststark gegen harte Flächen ab. Jugendlich bartlos (von östlichem Typus) auf kissengeschmücktem Sitz breitet er segnend die Arme aus. Schriftbänder: Sum quia Partronus vester coelio colonus / vos pietate Dei iungam vergat requiei.
Unter dem Heiligen, durch eine Bogenstellung von ihm getrennt, die Übergabe des Evangeliars an das Kloster. Ehrfurchtsvoll übergibt ein Künstlermönch der Priorin das Werk. Drei Benediktinerordensschwestern und ein Probst in Scharlachmantel sind Zeugen. Sie werden von purpurgründigen Medaillons gefasst, die zugleich Eckbetonung des Bildrahmens sind. Dessen florale Ornamentik (Halbpalmettenreihen, intermittierende Palmettenreihen von hellblauer, hellgrüner, erdbeerrosa, creme, orange-gelber Färbung) von Goldleisten begleitet, gibt der Malerei eine dekorative Erhöhung. Fritz Häberlein